von UWE MAHLA
Beim Großen Preis von Deutschland kam 1978 in Hockenheim ein Bürschlein (das in der laufenden Saison die gesamte Formel-3-Konkurrenz niedergebügelt hatte) zum damaligen BMW-Rennleiter Dieter Stappert und sagte unumwunden: „Ich könnte einen guten Formel-1-Motor gebrauchen“. Zu dem Zeitpunkt traute sich bei BMW noch kaum jemand, das Wort Formel 1 auch nur zu denken.
Der junge Mann hatte wohl seherische Fähigkeiten. Denn fünf Jahre später, am 15. Oktober 1983, wurde der Brasilianer mit dem BMW-Motor in Kyalami / Südafrika Weltmeister – erster Weltmeister der Formel-1-Geschichte mit Turbo-Motor. Piquet, Jahrgang 1952, war inzwischen schon einmal (1981) Weltmeister geworden und einer der ganz Großen im Grand Prix-Geschäft.
Dreimal wurde er Weltmeister, er fuhr 204 Grands Prix, von denen er 32 gewann. Zu Piquets Charakter-Merkmalen zählte sein mitunter beißende Humor, den man im besten Fall (es gab auch schlimmere…) hieran festmachen kann: Nach einer der ersten Pole-Positions mit dem BMW-Turbo fragte ihn ein verblüffter Bernie Ecclestone: „Phantastic lap – how was it“? Nelson brottrocken, im Beisein der BMW-Mannen: „The engine was shit, but the driver is perfect!:” Eisiges Schweigen allenthalben, dann die scheppernde Piquet-Lache.
Auf den Bildern sieht man Piquet neben dem BMW-Motorenpapst Paul Rosche und dem Motorsport-Teamchef Mario Theisen. Uwe Mahla ist BMW-Motorsportjournalist und war Pressesprecher der BMW AG. Fotocredits: BMW
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