von CARL CHRISTIAN JANCKE
Mercedes-Benz feiert die Einführung des Beifahrer-Airbags in der S-Klasse (W-126) vor dreißig Jahren. Das war das vorläufige Ende des Handschuhfachs. 10 Jahre später wird in der frisch vorgestellten E-Klasse der Window-Bag eingeführt. Seither wimmelt es in jedem modernen Auto nur so vor Luftsäcken, die im Falle eines Unfalls die Insassen mit einem kleinen Knall vor größerem Schaden schützen. Und das ist gut so. Und doch ist die Verbreitung der Technologie für den Freund klassischer Automobile nicht nur die helle Freude.
Langsam werden die Wagen zu Klassikern. Und wechseln von der Laterne über den Kiesplatz langsam in die Garage, aus der sie nur bei milden Temperaturen und Sonnenschein für eine kurze Ausfahrt befreit werden.
Der Airbag altert trotzdem. Gase entweichen, Sensoren oxidieren, Stoff wird spröde im Verlauf der Jahrzehnte. Das macht die Sache schwierig und das Hobby teuer. Und da automobile Klassiker ja ohnehin gefahren werden wie ein rohes Ei ist die Unfallgefahr auch begrenzt.
Aber auch daran, dass potentielle Klassiker früher der wirtschaftliche Tod ereilt, ist der Airbag nicht ganz unschuldig. Mit seiner Auslösung bei einem Unfall wird aus manch leicht reparablen Blechschaden schnell ein wirtschatftlicher Totalschaden.
Während sich Motorhauben, Stoßstangen und Kotflügel leicht für ein paar Euro vom Schrott besorgen lassen, wird der Ersatz der Airbags, Inneneinrichtungen und Lenkräder teuer. Und dafür braucht es nicht erst einen kapitalen Unfall. Auch beim TÜV kann das Leuchten der Airbag-Lampe schnell dazu führen, dass sich die Reparatur nicht mehr lohnt.
Sicherheit hat eben immer ihren Pries.
Leave a Reply